Persönlichkeitsentwicklung durch Ego-State-Therapie

Wie oft fühlen wir uns schuldig, obwohl wir gar nichts falsch gemacht haben? Wie oft wissen wir, dass irgendetwas keinen Sinn macht, und hören doch nicht auf es zu tun? Wie oft fragen wir uns, wer das da eigentlich gerade war, der den geliebten Freund angeschrien hat und ihm ein Glas hinter her gepfeffert hat? Oder wer zum Teufel hatte vorhin von unserem Körper Besitz ergriffen, so dass wir bei dem Meeting kein Wort rausbekommen haben?

Wie oft stehen wir uns selber im Weg, tun nicht das, was wir eigentlich wollen oder tun zu viel von dem, was wir eigentlich nicht wollen?

In meiner Paartherapie lernen meine Klienten, warum es so oft misslingt, sich selbst ruhig und souverän zu vertreten und mit dem Partner zu interagieren. Oft reicht diese Erkenntnis schon aus, um mit dem Partner verständnisvoller umzugehen, auch wenn sich grundsätzlich am eigenen „Inneren System“ mit seinen negativen Glaubenssätzen nichts ändert. Mit der Ego-State-Therapie besteht jedoch für jeden Einzelnen die Möglichkeit, sein inneres System kennen zu lernen, die negativen Glaubenssätze aufzulösen und mehr und mehr zu dem Mensch zu werden, der man auch gerne sein will.

Beispiele ego states

Sie kennen das…?

Das Konzept der Ego-State-Therapie in Kürze

Die Ego-State-Therapie ist eine Arbeit mit inneren Anteilen. Natürlich haben wir nur ein Gehirn, das auf verschiedene Situationen, verschiedene Trigger, mit unterschiedlichen Netzwerken reagiert. Oft ist es dabei äußerst hilfreich, sich vorzustellen, dass wir verschiedene Anteile haben und je nach Situation ein anderer Anteil das Sagen hat, also exekutiv wird. Zum Beispiel kann man sehr wütend auf einen guten Freund sein. Der exekutive Anteil ist dann einer, dessen Rolle es unter anderem entspricht, Wut zu empfinden. Er reagiert vielleicht sehr abgrenzend und absolut. Sagt Dinge, die er in diesem Moment auch genauso meint.  Doch kommt ein paar Stunden später ein anderer Anteil in die Exekutive, kann es leicht sein, dass man bereut, dass man dies gesagt hat, wo einem die Freundschaft doch so wichtig ist.

Ursprünglich waren viele dieser Anteile (Ego-States), traumatisierte Kinder und ihre Bewältigungsstrategien. Die meisten entstehen also in unseren Familiensystemen.

Wir unterscheiden zwischen Oberflächen Ego-States und Tiefen Ego-States.

Die Oberflächen-Ego-States sind uns oft gut bekannt und sie kennen sich auch untereinander. Sie wechseln sich fließend miteinander ab. So gibt es zum Beispiel das kompetente Arbeits-Ich, das nahtlos in das gechillte Feierabend-Ich übergeht und sich dann wieder mit dem passionierten Hobby-Ich abwechselt. Die Oberflächen-Ego-States managen unseren Alltag und teilweise machen sie es so gut, dass wir uns ein gutes und zufriedenes Leben gestalten können, in dem wir eher selten von schmerzhaften Tiefen-Ego-States behelligt werden. Besonders gut klappt das, wenn die Tiefen Ego-States nur leichte Verletzungen tragen, und diese gut unter der Aufsicht der Beschützer kompensiert werden.

Unsere verletzten Tiefen-Ego-States beruhen meistens auf  frustrierten Beziehungsbedürfnisse in der Eltern-Kind Beziehung oder auch anderer, außerordentlicher Traumata. Werden solche Ego-States exekutiv, geht es uns ziemlich schlecht. Wir sind stark negativen Gefühlen ausgesetzt und glauben, nicht mehr wirklich zurecht zu kommen. Das innere System versucht es daher zu vermeiden, dass diese Ego-States in die Exekutive gelangen. Oft lehnen wir, oder einige unserer Anteile, diese schwachen Ego-States ab. Nicht selten höre ich Sätze wie: „Ich hasse mich, wenn ich so bin!“ Oder „Ich bin dann so jämmerlich. Ich traue mich gar nicht recht davon zu erzählen…“ Dadurch, dass so viele andere Ego-States so ungerne mit den traumatisierten States zu tun haben wollen, sind diese häufig nur wenig mit den anderen, stärkeren Ego-States verbunden.

Dies merkt man zum Beispiel daran, dass ein schwacher Ego-State im Streit fühlt: „Ich habe gerade geputzt und er läuft da mit seinen dreckigen Schuhen durch! Er respektiert mich überhaupt nicht! Ich bin ihm total egal. Er nimmt mich gar nicht wahr und liebt mich nicht.“ Der Beschützer springt aggressiv ein und greift den ahnungslosen Partner nun an: „Sag mal, bist du blind oder was? Ich habe hier gerade sauber gemacht! Aber das ist dir ja wie immer egal! Ich bin ja sowieso nur deine dumme Putzfrau!!!“ Oft sind die Beschützer sogar so schnell mit ihrem Einsatz, dass der Schmerz dahinter überhaupt nicht mehr gesehen wird. Man ist einfach nur noch wütend! Keiner dieser Ego-States hat dabei Zugriff auf die Erinnerungen  anderer, rationalerer und empathischerer Ego-States. Diese wissen nämlich oft ganz genau, dass der Übeltäter manchmal etwas unaufmerksam ist und zudem bei der Tat durch sein Handy abgelenkt war. Sie wissen auch, dass er seine Partnerin eigentlich über alles schätzt, da er dies oft sagt und ihr auch oft für Ihre Unterstützung dankt. Leider sind diese Erinnerungen den im Moment exekutiven Ego-States nicht zugänglich. Wir empfinden dies oft wie eine Art Tunnelblick.

Angesichts der Vorwürfe wird der ungeübte Partner nun aber nicht erkennen, dass er es hier mit Ego-States zu tun hat, die gar nicht wissen, wie ungerecht sie sich gerade verhalten. Er wird sich also unfair behandelt fühlen und wahrscheinlich auch selber ziemlich schnell in seine ganz eigene Kombination aus traumatisierten und beschützenden Ego-States wechseln. Hierdurch wird die Lösung des Konfliktes weiterhin erschwert und ein waschechter Streit entsteht.

Man sieht an dem Beispiel schön, wie die beschützenden Ego-States oft mehr Kosten als Nutzen produzieren.

Ziele der Ego-State-Therapie

Das Ziel ist es, dem Klienten zu mehr Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und Souveränität zu verhelfen. Auch das Auflösen negativer Glaubenssätze, die der ein oder andere zum Beispiel in meiner Paartherapie kennengelernt hat, ist Folge erfolgreicher Ego-State-Therapie.

Dies geschieht dadurch, dass die inneren Anteile miteinander in Kontakt gebracht werden,  miteinander verhandeln können, sich umeinander kümmern können und sich auch gegenseitig helfen und heilen können. Eine für mich wunderbare, verbildlichte Form der Selbstfürsorge. Einige Anteile bekommen dabei auch neue Jobs. So könnte der wütende Ego-State aus dem Beispiel davon überzeugt werden, in Zukunft in konflikthaften Situationen nicht mehr zu übernehmen, sondern fortan als Berater eines souveränen Ego-States zu fungieren.

Hypnotherapie als Mittel der Wahl

Die meiste Arbeit mit den Ego-States erfolgt hypnotherapeutisch. Keine Sorge, eine Showhypnose mit nachfolgender Amnesie ist nicht zu befürchten. Ich werde Sie nur auffordern, die Augen zu schließen und nach innen zu fokussieren. In der leichten Trance wird das limbische System stark aktiviert, so dass ein guter Zugang inneren Bildwelt und zu den zugrunde liegenden Gefühlen geschaffen werden kann. Nun können wir die bestehenden neuronalen Netzwerke verändern. Das macht die Hypnotherapie besonders effizient und auch sehr farbenfroh.

Beginnen tun wir immer mit der Vorstellung ihres ganz eigenen, sicheren Wohlfühlorts, wo sie auch zwischen den Sitzungen Kraft schöpfen können. Dann geht es zu einer inneren Bühne. Dort treffen wir zuerst ressourcenreiche und starke Anteile. Im späteren Verlauf dann auch die schwachen und traumatisierten. Hier macht es oft Sinn, innere Zeitreisen zu unternehmen. Wir gehen dann zu frühen Situationen, in denen der traumatisierte Ego-State schon aktiv war oder gar geboren wurde. Er kann nun den Schutz und die Versorgung vom eigenen inneren System bekommen, die er damals gebraucht hätte. Außerdem kann er lernen, dass es vorbei ist. Verletzte Ego-States leben oft in der Vergangenheit und profitieren ungemein davon, in die Gegenwart zu gelangen und zu sehen, wie stark und kompetent die Gesamtperson doch in vielen Bereichen schon geworden ist.

Die größere Verbundenheit der Ego-States untereinander soll dazu führen, dass sie auch in schwierigen Situationen besser entscheiden können, welcher Ego-State hier übernehmen soll. Sie werden vielleicht auch aufhören, sich selber „unnötig“ Steine in den Weg zu legen. Oder wenn das noch nicht gelingt, räumen sie sie eben mit ihrem inneren Team weg, bevor sie wieder zu einem großen Schuttberg anwachsen.

Natürlich ist auch mit den hypnotherapeutischen Sitzungen nicht gleich alles wie weggeblasen und neu programmiert. Doch wir können immerhin neue Gehirnnetzwerke anlegen, die mit etwas Übung zu neuen Highways werden können. Und dies gelingt hypnotherapeutisch tatsächlich oft besser, als bei rein psychoedukativer Arbeit, wie ich sie oft in der Paartherapie anbiete.

Für wen ist Ego-State-Therapie geeignet?

– Für Menschen, die bereits eine Paartherapie bei mir gemacht haben und ihre negativen Glaubenssätze „loswerden“ möchten.

– Für Menschen, die Interesse daran haben, sich selber besser zu verstehen, sich weiter zu entwickeln und herausfordernde Situationen besser zu begegnen.

– Für Menschen, mit schwachen Selbstbewusstsein und hoher Passivität im Alltag, die gerne mutiger wären.

– Für Menschen, die oft wütender sind als sie es sich wünschen und oft anecken.

– Für Menschen, die sich gerne selber Steine in den Weg legen und sich für nicht gut genug halten.

– Für Menschen, die oft das Gefühl haben, an allem schuld zu sein und nichts richtig zu machen.

– Für Menschen, die wissen, was eigentlich gut für sie wäre, aber es nicht durchsetzen können.

– Für Menschen, mit Problemen in zwischenmenschlichen Bereichen.

– Für alle Menschen, die das Gefühl haben, dass es irgendwie besser für sie laufen könnte, wenn man nur etwas anders wäre.

Nicht geeignet ist diese Therapieform bei Menschen mit hoher Antriebslosigkeit, da bei ihnen die Erkenntnisse zu schnell „versacken“. Ebenso ist sie nicht geeignet für Klienten mit psychotischen Krankheitsbildern, welche ich aufgrund meiner begrenzten Heilerlaubnis als Heilpraktikerin für Psychotherapie  nicht behandeln darf.

Terminvereinbarung
Jetzt Kontakt aufnehmen
  • Gerne vereinbaren wir ein Kennenlerngespräch
  • Ich bin telefonisch, per Whatsapp, per E-Mail oder über das Kontaktformular erreichbar.
  • Ich freue mich darauf Ihnen behilflich sein zu dürfen