Paartherapie Essen

„Die Ehe ist der Versuch, zu zweit mit den Problemen fertig zu werden, die man alleine nie gehabt hätte.“  (Woody Allen)

Die Paarbeziehung ist eine der wichtigsten Beziehungen im Leben. Sie muss heute mehr leisten denn je. Die Ehe ist längst keine frühgeschlossene Zweckgemeinschaft mehr, sondern basiert in unserem Kulturkreis weitestgehend auf der Vorstellung einer romantischen Liebe. Wir haben unseren Partner nicht mehr, weil unsere Eltern dies so beschlossen haben, er zum Gründen einer Familie und Erhalt von Haus und Hof unerlässlich ist, sondern wir gehen heute Partnerschaften ein, um unser Glückslevel in neue Höhen zu treiben. Das wir nun selber immer wieder entscheiden können, mit wem wir zusammen sein möchten und wie lange, eröffnet uns Freiheiten, die unsere Vorfahren noch nicht hatten. Doch gleichzeitig stellt es uns vor allerhand Herausforderungen. Wo uns früher gesellschaftliche Normen den Weg wiesen, müssen wir heute immer wieder verhandeln. Dies läuft mal hart, mal zart und oft genug überhaupt nicht ab. Die Kommunikation zwischen den Partnern rückt also mehr und mehr in den Mittelpunkt. Leider gibt es bei so vielen Verhandlungssachen, so viel Freiheit und so hohen Ansprüchen an Paarbeziehungen sehr viele Stolpersteine, die uns davon abhalten, miteinander so glücklich zu bleiben, wie wir es uns bei unserem Kennenlernen einst vorgenommen hatten.  

Meine Behandlungsschwerpunkte

Hochstrittiger Paare  – Das Highlander Spiel 

„Es kann nur einen geben! Es sollte zumindest nur eine geben. Eine Meinung und zwar meine!“  Vielleicht etwas überspitzt formuliert, aber ich scheue mich selten vor anschaulichen Übertreibungen. Haben zwei Partner in etwa eine solche Einstellung zu konflikthaften Unterschieden zwischen Ihnen, dann kann die Kommunikation hohe Wellen schlagen. Für manchen sogar so hoch, dass sich eine gewisse Seekrankheit einstellt und man es für immer schwieriger erachtet, sein Leben so durchgeschüttelt weiter fortzuführen. 

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„Es wäre ja schon okay, wenn wir streiten würden.. aber doch nicht so… nicht so respektlos….“

„Wir eskalieren dann immer total… und finden überhaupt kein Ende mehr…“

„Es geht im Grunde um lauter unwichtiges Zeug! Keine Ahnung warum wir da beide immer so ausrasten…“ „Irgendwie ist bei uns der Wurm drin und es wir immer schlimmer.“ 

Das sind nur ein paar der typischen Beschreibungen, mit denen die sehr kampferprobten, und inzwischen etwas zermürbten, Paare zu mir in die Praxis kommen. 

Manchmal gesellt sich bei gar zu theatralischen Auftritten  beim Diskurs über Nichtigkeiten sogar etwas Scham hinzu. Wenn das bei Ihnen auch so ist, können Sie beruhigt sein. Die wirklich großen Streits werden im Allgemeinen sehr gerne wegen der Klopapierrolle  begonnen. Ob man sie nun so rum oder andersherum hängt ist doch eine wichtige Frage und eröffnet auch gleich das weite Feld dafür, noch ein paar weitere Vorwürfe auf den Tisch zu bringen. Die emotionale Aufladung der Situation ist in der Regel immens. Doch sprechen die Paare nur selten darüber, was sich hinter Ihrer Wut verbirgt. Oftmals ist es ihnen selbst auch gar nicht so klar. Vielmehr geht die Kommunikation über Vorwürfe, die vom anderen als Angriffe gewertet werden, und Rechtfertigungen, die vom ersten wiederum als Gegenangriff gewertet werden. Hier setzt schnell der gefürchtete Vorwurfs-Rechtfertigungszirkel ein. Er bietet eine Menge „spannungsgeladener Unterhaltung“ jedoch nur in Ausnahmefällen auch eine Lösung. Am Ende fühlen sich alle Teilnehmer meistens etwas zerfleddert, aber dennoch nicht besser verstanden. 

Wenn es Ihnen auch so geht können Sie gerne zu mir in die Praxis kommen und wir können schauen, worum es Ihnen wirklich geht, wofür es sich tatsächlich lohnt, soviel Energie in ihre Kommunikation einzubringen und was sie sich wirklich vom anderen wünschen.

Auseinandergelebte Paare – Harmonie, die entzweit

„Irgendwie denken wir manchmal… ja was denken wir eigentlich? Also ich weiß eigentlich gar nicht mehr so recht was du denkst….“ sagte ein Klientin und schaut ihren Partner ratlos an. „Ja, mir geht es da genauso…“ entgegnet dieser. „Irgendwie ist es so schwer geworden zu wissen, was so im anderen vorgeht…“

Früher, ja früher, da war alles anders. Ein Herz und eine Seele war man gewesen und hatte sich nahezu jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Man musste ihn gar nicht erst äußern. Das war ganz wunderbar. Purer Harmonie und Glückseligkeit. 

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Streiten? Nein streiten tue man auch heute nicht. Oder nicht viel. Man sei auch immer noch um einander bemüht, aber irgendwie fühle man sich dem anderen nicht mehr so nahe. Hilfesuchend schauen die beiden nun zu mir und hoffen, dass ich Ihnen wieder einen Weg zueinander weisen kann. Ich bin da zuversichtlich. 

Häufig  sind es gerade die Paare, die besonders fürsorglich darauf bedacht sind, es dem anderen Recht zu machen, die, welche nach einer Weile das Gefühl haben, sich voneinander zu entfernen. 

Es ist fast so, als ständen sie sich im ewigen Dialog gegenüber:
„Ich will dich glücklich machen. Was brauchst du, damit du glücklich bist?“

„Ich bin glücklich wenn du glücklich bist. Was brauchst du, damit du glücklich bist?“

„Ich bin glücklich wenn du glücklich bist. Was brauchst du, damit du glücklich bist?“

Und so geht es dann immer weiter und weiter, ohne dass der eine vom anderen wirklich erfährt, wer er ist (oder geworden ist) und was ihn ausmacht. 

Am Anfang einer Beziehung war man noch verliebt und hatte einen ganz guten „Beziehungskredit“ beim anderen angehäuft. Man wusste, so schnell wird der sich nicht von einem trennen. Da kann man ihm ja vielleicht auch mal das ein oder andere Detail über einen selbst zumuten. Doch je mehr die Beziehung zu entzweien droht, desto weniger trauen sich die Partner, sich zu zeigen. Vor allem dann nicht, wenn sie über irgendetwas anders fühlen oder denken als ihr Partner. Man versucht die Beziehung durch Harmonie zu stabilisieren und sich lieber so zu verhalten, wie man denkt, dass der andere es sich wünscht. Das Ergebnis ist über die Jahre häufig eine emotionale Entfremdung in einem mehr oder weniger gut laufenden organisatorischen Rahmen. Manchmal entstehen aber auch hier einige große Kränkungen, die nur schwer ansprechbar sind, da man fürchtet, die Schieflage der Beziehung zu verstärken. 

In der Therapie geht es darum, dem nach zu gehen, was die Partner davon abhält, sich dem anderen zuzumuten, so wie man ist. Was Ihre Befürchtungen sind und was sie stattdessen tun. Es geht häufig darum, sich noch einmal neu kennen zu lernen. Sich selber und auch den Partner. Sich zu zeigen und sich für den anderen zu interessieren, auch auf die Gefahr hin, dass der andere sich hin und wieder gekränkt fühlt. Doch Kopf hoch, meistens möchte ihr Partner Sie gar nicht kränken sondern erwischt nur „aus Versehen“ eine Taste auf Ihrem „Gefühlsklavier.“ Und auch das können Sie zu nutzen lernen, um sich selber besser auf die Schliche zu kommen und die Nähe zu Ihrem Partner wieder zu finden. 

Seien Sie mutig, denn nur Paare die sich einander zeigen können sich immer wieder kennenlernen und über ihr beider Wohl verhandeln.

Außenbeziehungen – Sind wir zu viele oder sind wir zu wenige? 

Wenn eine Paarbeziehung einen weiteren Mitspieler erhält, gerät meist einiges aus dem Gleichgewicht. 

Oft geschieht dies in Form von heimlichen Seitensprüngen, die entweder heimlich bleiben, gebeichtet oder entdeckt werden. Wird der Seitensprung offenkundig, ist es meist ein recht aufwühlendes Ereignis. Während der eine sehnsuchtsvoll mit einer Seite von sich in Kontakt kam, die er mit dem eigenen Partner nicht, oder nicht mehr, leben kann, ist der andere seinen Ängsten und Ohnmachtsgefühlen ausgeliefert. Er hat dann oft das Gefühl, dass „nichts mehr gilt“, er sich in der anderen Person von Grund auf getäuscht hat und das ganze Vertrauen vollends zunichte gemacht wurde.

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Dies ist oft begleitet von einem schwimmenden Gefühl und großer Ratlosigkeit. Während manche schockiert versteinern, werden andere wütend und verurteilen den betrügenden Partner hart. Wieder andere suchen verzweifelt nach Gründen für den Seitensprung, um es in Zukunft besser machen zu können und die Gefahr so zu minimieren. Viele der „Fremdgeher“ bereuen ihre Tat, doch andere gestehen sich und  ihrem Partner ein, dass sie das Erlebte nicht missen möchten und einen Weg finden möchten, es in die Partnerschaft zu integrieren. Es mit dem Partner (wieder) zu erleben oder die Beziehung zu öffnen.  Wieder andere stehen vor der schwierigen Entscheidung, sich zu trennen oder zu bleiben. Eine Frage die sich in so einer Situation wahrscheinlich beide Partner stellen. 

Oft sind die Gespräche in so einer Phase der Beziehung durch die hohe emotionale Aufladung sehr schwierig. Die eigenen Kränkungen versperren uns manchmal die Sicht auf die eigentlichen Wünsche und Beweggründe des Partners. Oder aber diese Beweggründe werden zwar erfragt doch nicht genannt, um den Betrogenen nicht weiter zu belasten. 

In meinen Sitzungen bekommen Sie die Zeit und den Raum, in ihrem Tempo das Geschehene aufzuarbeiten und neue Ziele für eine gemeinsame (oder auch getrennte) Zukunft ins Auge zu fassen.

Bei anderen Paaren geht es nicht um heimlichen Betrug, sondern um das generelle Öffnen von Beziehungen oder das Leben von offenen Beziehungen. Hier hat man es oft mit den verschiedensten Bedürfnissen zu tun. Mit dem Bedürfnis nach Sicherheit, Verlässlichkeit und nach Freiheit und Autonomie. Mit dem Bedürfnis nach der Intimität einer langen Beziehung und dem nach der Aufregung eines erneuten „ersten Males“. Auch wenn Paare, die solche Konzepte verfolgen häufig  von einer intensiven und leidenschaftlichen Beziehungsgestaltung sprechen, ist es nicht zu unterschätzen wie viel Aufwand betrieben werden muss, um all diese Gegensätze zu vereinen und die eigenen Ängste und Sorgen „im Schach“ zu halten. Wo die gesellschaftlichen Normen keinen Rahmen vorgeben, muss um so mehr verhandelt werden. Für viele Paare ein anspruchsvolles Unterfangen und gerne helfe ich Ihnen dabei, auszuloten,  wie Sie Ihre ganz eigene Beziehung gestalten wollen.

Trennen oder Bleiben – die Qual der Wahl

In unserer  modernen westlichen Welt ist die romantische Liebe zur Basis der allermeisten Beziehungen mutiert. Das war längst nicht immer so und ist es in anderen Ländern auch immer noch nicht. Früher hat man geheiratet und sich schlichtweg nicht getrennt. Dann hat man sich getrennt, jedoch nur wenn man sehr unglücklich war. Heute trennen wir uns jedoch nicht nur, weil die Situation schlichtweg nicht mehr aushaltbar ist, sondern auch,  weil wir denken, wir könnten alleine oder mit jemand anderem glücklicher sein. Die Ansprüche an unsere Beziehungen sind hoch geworden.

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Unser Partner soll uns sehen, soll uns zum lachen bringen, soll sich am besten immer für alles was uns bewegt interessieren, muss noch ein paar Hobbys mit uns teilen und unser bester Freund sein. Er muss uns einerseits Sicherheit geben, und unser Anker sein, andererseits aber auch Abenteuer bieten, um der Langeweile vorzubeugen. Die Liste könnte noch lange fortgeführt werden doch ich denke, es wird schnell klar, wie schwer es ist, dies kontinuierlich zu erfüllen. Selbst wenn keine Affären oder Streitereien im Spiel sind.

Viele meiner Klienten, die mit diesem Anliegen zu mir kommen fragen sich zum Beispiel:

„Warum kann ich nicht glücklich mit ihr sein, wo sie doch so eine tolle Frau ist?“

„Ich liebe ihn schon noch.. aber irgendwie sehe ich keine Zukunft mit ihm…“

„Ich weiß nicht für welchen ich mich entscheiden soll… Bleibe ich bei meinem Partner oder  gehe ich zu meinem Geliebten?“

Diese Menschen entscheiden sich dabei nicht leichtfertig für das eine oder andere. Sie tragen sich mit einer wahrlich schweren Entscheidung und sie alle hätten am liebsten eine Kristallkugel, die ihnen zielsicher zeigen könnte, welche Zukunft die jeweilige Entscheidung bringen würde. So eine Kristallkugel gibt es jedoch leider nicht. 

In den Sitzungen bei mir geht es nun häufig darum, was es bräuchte, um in der bestehenden Beziehung wieder glücklicher zu sein. Welche Bedürfnisse den beiden Partnern besonders wichtig sind, die vielleicht über lange Zeit unerfüllt blieben. Oft lohnt es sich auch danach zu forschen, warum sie unerfüllt blieben um dann auszuloten, ob dies so bleiben muss oder nicht.  

Auch besprechen ich in meinen Sitzungen immer wieder den Fall der Trennung. Auch hier hilft es, sich ein genaues Bild davon zu machen, wie es mit Ihnen weitergehen könnte, wenn die Paarbeziehung aufhörte. Zwischen diesen beiden Bildern „trennen oder bleiben“ oszilliert das Geschehen an der Weggabelung, bis Sie schließlich zu der Entscheidung finden, welche Richtung Sie einschlagen möchten. 

Verbunden und doch getrennt

Verlauf einer Paartherapie

Hier möchte ich einmal grob einen möglichen Verlauf einer Paartherapie in meiner Praxis in Essen darstellen. Ich hoffe, dass es dem ein oder anderem die Sorge vor dem nimmt, was ihn bei mir erwarten könnte. Im Folgenden werden einige Worte anstrengend oft wiederholt und ich bitte hier schon mal um die Nachsicht des Lesers. Dieser Artikel dient nämlich in zweiter Linie auch dazu, die GoggIesuche durchs häufige Wiederholen der Suchbegriffe zu verbessern. Ich verspreche ihnen, meine Worte in einer Sitzung kreativer zu wählen und freue mich bald von Ihnen zu hören.

Beispielhafter Ablauf einer Paartherapie in Essen

Hier möchte ich einmal ein Beispiel dafür geben, wie eine Paartherapie bei mir in Essen aussehen könnte. Der geschilderte Fall ist vollkommen fiktiv. Doch gerade diese Dynamik begegnet mir in der Paartherapie in Essen recht häufig.

Der Erstkontakt mit dem Ehepaar Bauer aus Mülheim

Frau Beate Bauer aus Mülheim schreibt mir eine E-Mail, in der sie darlegt, dass sie und ihr Mann Stefan nicht mehr recht weiter wüssten und sogar die Trennung im Raume stände. Die Kommunikation zwischen ihnen laufe schon seit Jahren schlecht und sie habe schon lange das Gefühl, dass sie im Grunde kein Paar mehr seien. Dennoch wollen sie das Ganze nicht einfach so hinwerfen, schließlich habe man ja auch ein gemeinsames Kind und ein hypothekenbelastetes Haus, und so würden sie gerne zu einem Erstgespräch zu mir in die Praxis für Paartherapie in Essen kommen.

In einer Antwortmail kläre ich Frau Bauer knapp über den Ablauf eines Erstgespräches bei der Paartherapie in Essen auf und mache ihr einen Terminvorschlag, den sie annimmt.

Das Erstgespräch mit dem Ehepaar Bauer aus Mülheim bei der Paartherapie in Essen

Herr und Frau Bauer erscheinen pünktlich zur abgemachten Sitzung in Essen. Sie sind beide Anfang 40, ordentlich gekleidet und wirken angespannt. Frau Bauer hat die Kiefer sichtbar aufeinander gebissen und Herr Bauer wirkt etwas in sich zusammengesunken. Sie nehmen Platz und der Smalltalk lockert die Stimmung etwas.

Ich frage noch mal nach allgemeinen Daten, Alter, Beruf, seit wann sie ein Paar sind, seit wann sie verheiratet sind, ob sie Kinder haben etc.

Dann gebe ich ihnen Gelegenheit zu schildern, was sie umtreibt und warum sie die Paartherapie in Essen aufsuchen.

Frau Bauer schaut ihren Mann herausfordernd an:

„Ja dann fang mal an!“

„Wieso ich?“

„Na gut. Dann mach ich es eben wie immer zuerst!“

Und so erzählt Frau Bauer aus Mülheim, was sie zu der Paartherapie bewegt hat. „Ich habe das Gefühl, wir leben nur noch nebeneinander her und er interessiert sich überhaupt nicht mehr für mich!“

Ich bemerke wie Herr Bauer leicht die Brauen zusammenzieht und den Kopf schüttelt. „Er weicht mir aus, ignoriert mich oder schreit mich an! Das ist doch keine Beziehung mehr!“

Frau Bauer ist in Not, denn sie fühlt sich ungeliebt und wenig respektiert. Außerdem meint sie, dass ihr Mann zu hohe Ansprüche an sie hätte. Sie arbeite schließlich Teilzeit und müsse sich um Jonathan, ihren achtjährigen Sohn fast alleine kümmern. „Er sieht es ja gar nicht ein, dass er mir da Abend ruhig helfen könnte!“

Herr Bauer wird spürbar unruhiger und als er an der Reihe ist sagt er deutlich, dass das alles ja überhaupt nicht stimme. „Natürlich interessiere ich mich für dich. Aber nicht um 18 Uhr abends, wenn ich müde von der Arbeit komme und einfach nur meine Ruhe haben will. Außerdem ist es sicher nicht zuviel verlangt, wenn ich will, dass du den Staubsauger nach Gebrauch wieder in den Abstellraum stellst und ich nicht beim eintreten darüber stolpere!“

„Das war nur einmal…!“

Er winkt ab.

„Ja, einmal der Staubsauger, ein anderen Mal ist es die Schmutzwäsche…“

„Ja.. das ist, weil du mich so wenig unterstützt… ich komme einfach zu nichts..:“
„Ich arbeite jeden Tag zehn Stunden… du fünf und du hast nur den kleinen… und am Abend soll ich dir aufräumen helfen… wer unterstützt hier wen nicht?“

Nun wendet er sich an mich:

„Schauen sie, sie war ja nie ordentlich, aber ich habe das Gefühl, dass es immer schlimmer wird und es ihr einfach total egal ist, wie es mir geht, wenn ich in so einen Saustall, entschuldigen sie die Ausdrucksweise, komme. Außerdem helfe ich ihr ja schon so gut es geht. Ich bringe mindestens dreimal die Woche Jona ins Bett aber dass alles scheint ja nicht zu zählen… Ich bin selbständig, da gehen mir immer viele Dinge durch den Kopf und sie weiß nicht alles davon. Aber dann zu Hause auch nur noch Gemecker und Probleme zu haben… ja, da ignoriere ich sie dann schon mal. Ich kann dann einfach nicht mehr…“

Auch Herrn Bauer geht es schlecht. Er fühlt sich überfordert und hat das Gefühl, seine Frau stelle ihn vor immer mehr unlösbare Herausforderungen, er könne es ihr einfach nicht recht machen. Nie sei sie zufrieden mit ihm. Sie habe schon recht, er mauere bisweilen, dennoch möchte er die Schuld für ihre Beziehungssituation nicht so recht auf sich nehmen und verteidigt sich mit teilweise harten Gegenvorwürfen.

Ausgangssituation des Ehepaars Bauer aus Mülheim für die Paartherapie in Essen

Herrn und Frau Bauer geht es schlecht. Beide fühlen sich in ihrem Leid vom anderen nicht verstanden und ein jeder versucht dem anderen zu erklären, dass der Fehler doch beim andren liegt und nicht bei einem selbst. Der Leidensdruck scheint auf beiden ähnlich schwer zu lasten.

Im Moment kommunizieren sie über Vorwürfe, verschleiern dabei aber in der Regel, was sie sich stattdessen vom Partner wünschen.

Im Alltag ist es meistens so, dass Frau Bauer über klagen versucht, Herrn Bauer zu wünschenswerterem Verhalten zu bringen. Dies funktioniert jedoch nicht: Herr Bauer versucht dem meistens aus dem Weg zu gehen, mauert und wenn dass alles nichts bringt wird er ausfallend und beantwortet ihre Klagen mit Gegenvorwürfen, so dass es zu heftigen Streits kommt.

Im Moment sieht keiner für sich die Möglichkeit, es anders zu machen. Sie sind mit ihrem Latein am Ende und ihre einzige Hoffnung liegt nun in der Paartherapie in Essen. Sollte diese nicht erfolgreich sein, so ist für Frau Bauer aus Mülheim klar, dass sie sich trennen wird. Herrn Bauer gefällt diese Aussicht ganz und gar nicht. Sobald sie dies ausspricht wird seine Stimme weich: „Aber da muss es doch etwas geben!!“

Die Ziele der Paartherapie in Essen am Beispiel vom Ehepaar Bauer aus Mülheim

Wir kommen zur Zieldefinition der Paartherapie in Essen und es dauert eine Weile, bis man sich auf ein gemeinsames Therapieziel einigen kann. Das Ehepaar Bauer aus Mülheim möchte an seiner Kommunikation arbeiten, so dass sie einander besser mitteilen können, was sie sich von der Beziehung wünschen. Sie wollen die Gespräche der Paartherapie dazu nutzen, herauszufinden, ob es noch einen gemeinsamen Weg für sie geben kann, der sie beide zufriedener mache, oder nicht.

Meine Aufgabe als Therapeutin sehen sie darin, dass ich ihre Gespräche moderieren soll und ihnen durch eine neutrale Außenperspektive einen hilfreichen Blick auf ihre Situation geben soll.

Der weitere Verlauf der Paartherapie in Essen am Beispiel des Ehepaars Bauer aus Mülheim

Im Weiteren Verlauf der Paartherapie in Essen gelingt es Frau und Herrn Bauer zunehmend aus der Vorwurfshaltung herauszukommen und sich mehr und mehr zu dem zu bekennen, was sie sich vom anderen wünschen. Sie haben den Eindruck, sich durch diese andere Art der Offenheit verletzbar zu machen, doch machen die gegenteilige Erfahrung, dass ihr Partner mit Verständnis reagiert.

Vor allem Frau Bauer ist am Anfang emotional oft sehr mitgenommen, doch je mehr Verständnis sie schließlich erfährt, desto entspannter wird sie. Sie versteht auch immer mehr, dass sie von ihrem Mann oft erwartet hatte, dass er es einfach wissen müsste, was sie brauchte. Dass sie quasi erwartet hatte, dass er ihre Gedanken lesen könnte. Unter dieser Annahme war es ihr als Kränkung erschienen, wenn Herr Bauer anders reagiert hatte, als sie es von ihrem „liebenden Mann“ erwartet hatte.

Sie lernt nun, ihre Wünsche ihm gegenüber deutlicher zu äußern, auch wenn dies Mut kostet und immer noch die Gefahr besteht, dass sie nicht erfüllt werden.

Herr Bauer hingegen fasst den Mut sich selbst und ihr einzugestehen, dass er oft das Gefühl habe, ihr nicht zu reichen. In ihren Augen nie gut genug zu sein. Eigentlich wünsche er sich jedoch genau dies. Er will, dass es ihr, dass es ihn allen, gut gehe. Er hat das Gefühl, als Ehemann zu versagen. Wenn sie ihn dann mit lauten Vorwürfen bedränge und an seine „Nichtsnutzigkeit“ erinnere, würde er dann eben oft ausfallend werden, weil er sich da einfach nicht anders zu helfen wisse.

Es beginnen Gespräche darüber, was es bräuchte, damit beide zufriedener wären. In der Zeit zwischen den Sitzungen bei der Paartherapie in Essen erleben Herr und Frau Bauer zunehmend gute Gespräche und Momente zu Hause in Mülheim. Sie erzählen auch von einem schönen Spaziergang durch den Zoo in Gelsenkirchen, wo sie sich wieder wie eine richtige Famile gefühlt hätten. Auch beim Besuch ihrer Freunde in Oberhausen sei diesen eine Veränderung aufgefallen. Sie lernen sich noch einmal neu, oder besser gesagt, anders kennen.

Das (vorläufige) Ergebnis der Paartherapie in Essen am Beispiel vom Ehepaar Bauer aus Mülheim

Frau und Herr Bauer aus Mülheim sind über die Paartherapie in Essen wieder ins Gespräch gekommen. Sie konnten ihren Teufelskreis durchbrechen und sich deutlicher denn je in ihren Wünschen und Begehrlichkeiten zeigen. Sie haben einen neuen Zugang zu ihrem Partner gefunden, obwohl sich nicht alles so ändern lässt, wie sie es sich wünschen würden.

Frau Bauer behält ihr anderes Verhältnis zur Ordnung bei. Herr Bauer erkennt es nun aber an, wenn sie sich ab und zu mal bemüht, es für ihn besonders schön und ordentlich zu gestalten. Er weiß nun, dass sie es für ihn tut, da ihr selbst daran nur wenig liegt, und das freut ihn. An den anderen Tagen, an denen es nicht so ist, sagt er sich nun, dass ise nun mal ist wie sie ist und niemand perfekt ist.

Herr Bauer hingegen wird auch in Zukunft nicht sogleich auf ihre emotional vorgetragenen Wünsche reagieren können. Wenn es nicht zu einem Verteidigungs-Angriff seinerseits kommen soll, braucht er auch weiterhin, anders als Frau Bauer, Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Daher bemüht sich Frau Bauer ihm nun weniger zu bedrängen und ihm mehr Zeit zum Nachdenken zu geben. Das ist nicht ganz einfach für sie, doch sie vertraut nun darauf, dass „aufgeschoben“ eben nicht gleich „aufgehoben“ ist.

Die beiden fühlen sich nun gut gerüstet für eine neue Phase ihrer Paarbeziehung und sie verabschieden sich herzlich von mir und meiner Praxis für Paartherapie in Essen.

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